Mit zunehmender Achtsamkeit ist mir aufgefallen, wie oft doch die sechs Modalverben (müssen, können, sollen, wollen, dürfen und mögen) durch meinen Kopf geistern.
Meistens in Verbindung mit den Wörtern „nicht“ und „doch“.
Ganz klare Anzeichen für Glaubenssätze. Also bestimmte fixe Annahmen, die ich über mich selbst, über andere oder über die Welt im Allgemeinen habe. Deren ich mir nicht immer bewusst bin, die aber einen grossen Einfluss auf meine Handlungen und Gefühlslage haben.
Definitiv kein schlechter Move, wenn es mir gelingt, hier Bewusstsein zu schaffen, eine Auslegeordnung zu machen und dann zu entscheiden, welche mir dienlich sind, weil sie wirklich mit meinen Werten übereinstimmen oder welche ich besser auflösen sollte.
Weil sie ererbt, anerzogen oder gesellschaftlich transportiert wurden, jedoch nicht mit meiner Weltanschauung und meinen Werten übereinstimmen – und aufgrund der daraus entstehenden Dissonanz entsprechend Stress verursachen.
Was eingangs und ikonographisch wie eine Deutschstunde daherkommt, hat also weitaus tiefere Schichten. Und die Auseinandersetzung mit denselben kann transformativ sein.
🖤 Die Black Metal Yin Yoga Stunde vom Juni hatte den Fokus auf dem Thema „Holland“.
🧘🏻♀️ Wir widmeten uns dazu neben einer kurzen Meditation fünf ausgewählten Yin Yoga Posen. Der Fokus lag auf dem Liegen.
🇳🇱 Ich verbinde mit Holland das Flache, Ausgeglichenheit, zur Ruhe kommen und ohne Auf und Ab einfach sein zu können. Dennoch kann es einen auch überwältigen, denn flaches Gelände droht schnell mal überflutet zu werden, wenn die (Gedanken-)See zu stürmisch wird.
🖤 Begleitet wurden sie von acht wunderschönen Black Metal Tracks.
🎧 Neugierig, wer es in die Black Metal Yin Yoga Playlist Juni 2024 geschafft hat? Schau her:
🤘🏻Vuur & Zijde – Zonnestorm 🤘🏻Shagor – Schemerzever 🤘🏻Argwaan – Lief kind, wrede wereld 🤘🏻Verval – Een Leven Tussen Één En Nul 🤘🏻Turia – Degen van Licht 🤘🏻Wilds Forlorn – Verhalenverteller 🤘🏻Verdriet – Far Away… 🤘🏻Willoos – Overstijging
4️⃣ Die Zahl „Vier“ eröffnet ein riesiges Feld an Möglichkeiten. Und was wäre passender als sie im April, dem vierten Monat des Jahres, zum Monatsthema zu machen?
🧘🏻♀️ Mit dem siebten und vorletzten Element von Sri Patanjalis achtfachem Pfad befinden wir uns auf den Zielgeraden. Im Yoga Sutra finden wir Dhyana im dritten Buch, dem sogenannten Buch der Errungenschaften.
🧘🏻♀️ Dhyana kann mit Meditation oder auch mit Loslassen übersetzt werden. Wenn ich bedenke, dass mein häufigstes Meditationsmantra „lass los“ ist, finde ich das gerade so richtig spannend.
🧘🏻♀️ Doch was unterscheidet denn nun Meditation von Konzentration? Gute Frage und superschwierig zu beantworten. Gerade weil es sich um einen fliessenden Übergang handelt.
🧘🏻♀️ Mir gefällt hier das Bild von Sri Swami Satchidananda, der in seinem Kommentar zu Sri Patanjalis Yoga Sutra sagt: „… it is like pouring oil from one pot into another. It is a continuous string; it doesn’t break.“
🧘🏻♀️ Beim Schreiben dieser Worte kommt in mir gerade eine unfassbare Traurigkeit hoch. Weil ich dieses Gefühl kenne und liebe. Und weil ich es in den letzten Wochen komplett verloren habe. Es klappt einfach nicht mehr. Ich komme – wenn überhaupt – während meiner allmorgendlichen 15minütigen Meditation höchstens für Sekunden in diesen Zustand. In letzter Zeit jedoch eher gar nicht mehr. #realtalk
🧘🏻♀️ Kann passieren. Ja. Kann auch wieder kommen. Ebenfalls ja. Doch ich vermisse diesen Zustand oder vielmehr das Gefühl, das sich während diesem Zustand einstellt. Diesen unfassbaren, unbeschreiblichen Frieden. Diese Ruhe.
🧘🏻♀️ Ich bleibe dran. Und ich hoffe, dass ich eines Tages wieder dahin zurückfinden werde. Bis dahini übe ich mich in Dharana (Konzentration) und Tapas (Disziplin, Routinen beibehalten).
💯 Meiner Meinung nach ja – einen ganz gewaltigen sogar. Im Grunde genommen sind die beiden Worte zwei Seiten ein und derselben Medaille.
↔️ Dranbleiben bedeutet: Ich arbeite kontinuierlich an etwas Ich habe bewusst aus meiner Toolbox gewählt Ich konzentriere mich auf den Weg Ich schöpfe Motivation aus mir selbst
↔️ Durchhalten bedeutet: Ich muss einfach Ich wähle eiserne Disziplin Ich konzentriere mich auf das Ziel Die Motivation stammt aus dem Aussen, aus dem Müssen
🤓 Wortklauberei? Fragt man sich sowas echt? Berechtigte Einwände. Und doch glaube ich fest an den Unterschied. Vielleicht liegt dieser weniger in den beiden Worten selbst, als in den Färbungen, die ich den Worten durch die ihnen folgenden Ausführungen gegeben habe.
🖤 Doch genau das entscheidet bei mir letztlich, ob ich meine Ziele erreiche oder nicht. Wie ich mich unterwegs fühle. Und ich möchte definitiv wegkommen von dieser reinen, eisernen und so unsäglich starren Disziplin. Hin zu einem liebevolleren Umgang mit mir selbst. Ich möchte im Dialog mit mir selber stehen, meine Muster entlarven und vor allem Dinge aus mir selbst heraus wollen. Und zu wissen, warum ich sie will.
🗝️ Für mich DER entscheidende Faktor überhaupt: etwas aus mir selbst heraus wollen. Auch „intrinsische Motivation“ genannt.
⚠️ „Reduce to the max“ – aber eben NICHT auf das Maximum eines guten Tages, sondern auf das Maximum eines schlechten Tages.
☝🏻 Nicht das, was ich in Topform bewältigen kann, sondern das, was ich selbst dann noch schaffe, wenn der Alltag, das Leben und meine ganz persönlichen Challenges dazwischengrätschen.
✍🏻 Nummer 2 ist hierbei meine Meditationspraxis. Um dranzubleiben gibt es nur eine einzige Regel: maximal einen Tag in Folge skippen. Egal, ob ich gestern zum letzten Mal oder einhundert Tage in Folge meditiert habe, wenn ich eine Meditation auslasse, ist sie am nächsten Tag unverhandelbar.
🧘🏻♀️ Was mache ich beim meditieren genau? Ganz einfach eine simple „Three Step Meditation“, wie ich sie 2019 – die Regel betreffend skippen inklusive – in meiner Fertile Ground Yogalehrerausbildung bei Kristen Watson Geering im The Looking Glass Basel gelernt habe:
Finde Deinen Sitz / Find your seat
Komme zur Ruhe / Be still
Konzentration / Focus
🔁 Real Talk: Ich verliere die Konzentration immer und immer wieder. Jedes einzelne Mal. Seit Jahren. Sobald ich es realisiere, beginne ich von vorne. Mal läuft es besser, mal weniger gut. Das gehört dazu und ich bleibe dran.
❓Was bringts? 👍🏻 Der Klassiker: innere Ruhe und Gelassenheit 👍🏻 Der Nebeneffekt: körperliche Entspannung 👍🏻 Das Erstaunliche: Klarheit in vielen Nebenschauplätzen
📅 Vinyasa Metal Yoga Februar 2024: Fr. 16. Februar 2024, 18:45-20:00 / Nina Yoga Liestal Di. 27. Februar 2024, 19:00-20:15 / Online
📅 Black Metal Yin Yoga Februar 2024: Di. 6. Februar 2024, 19:00-20:15 / Online
😞 Ist die anfängliche Eurphorie erstmal verpufft, wird es hart. Richtig hart. Hart, daranzubleiben. Hart, weiterzumachen.
🤔 Bloss warum? Ganz einfach: weil wir zu viel wollen. Zu viel ändern. Zu viel zu müssen glauben.
🪄 Es gibt keinen Zauberspruch, der Dich Felder überspringen und direkt ins Ziel kommen lässt. Aber es gibt ein paar Tricks, die den Weg dorthin einfacher machen und Dich weiter kommen lassen. Und mit diesen werden wir uns im Februar beschäftigen.
🔈 Der erste und wichtigste: „Reduce to the max“ – aber eben nicht auf das Maximum eines guten Tages, sondern auf das Maximum eines schlechten Tages.
⚠️ Siehst Du den Unterschied? Nicht das, was Du in Topform bewältigen kannst, sondern das, was Du selbst dann noch schaffst, wenn der Alltag, das Leben und Deine ganz persönlichen Challenges dazwischengrätschen.
⁉️ Aber mit so wenig wird das doch nie was?! Doch, über die Zeit schon. Weil kontinuierlich vergleichsweise wenig über die Zeit massiv mehr ist, als das „all in“ der Anfangseuphorie, die nach maximal ein paar Wochen in Frust, Selbstvorwürfen und Resignation endet.
🧘🏻 Dem werden wir im Februar auch in der Metal Yoga Praxis nachgehen, wenn es heisst „Dranbleiben“.
❓ Aber wo bitte gehts lang zum Ziel? Wie erreiche ich es? Und warum scheiterte ich so oft?
🤔 Meine Erfahrungen: Gewohnheiten führen zum Ziel. Ich analysiere, was fehlt, um das Ziel zu erreichen und überlege dann, welche Gewohnheiten ich etablieren kann, damit ich es erreiche.
☝🏻Das sind gerade zu Beginn kleine Dinge, denn – und da stimme ich für einmal mit dem Projektmanagement überein – sie müssen erreichbar sein.
🌀 Etwas kleines ändern – den Effekt bemerken – die Motivation steigt – die Bereitschaft mehr zu tun kommt – ich ändere etwas minimal grösseres – der Kreislauf beginnt von vorne. Und schon ist eine Positivspirale da.
🪨 Auf jedem Weg begegnen einem Hindernisse. Und hier stellt sich die Frage: hindurch oder drumherum?
🧘🏻 Im Yoga – das für mich ein Abbild des Lebens ist – zeigt sich das durch Spannung und Kompression. An der Spannung kann ich arbeiten, um eines Tages hindurchzukommen. Bei der Kompression hingegen ist Schluss und ich muss mit Hilfsmitteln und Variationen arbeiten, sprich ein „drumherum“ finden.
🧍🏻♀️Abseits der Yogamatte – im „richtigen“ Leben – bedeutet Spannung, dass ich durch Kontinuität, Disziplin, Arbeit mit den etablierten Gewohnheiten meinem Ziel auf „geradem“ Weg näherkomme. Kompression hingegen bedeutet, dass ich das Hindernis auf dem direkten Weg nicht überwinden kann. Also muss ich ein – oder vielmehr MEIN – „drumherum“ finden.
🎯 Um dann letztlich doch ans Ziel zu kommen. Mit Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Bereitschaft.
🎯 Mit dem sechsten Element von Sri Patanjalis achtfachem Pfad wird der Endspurt eröffnet. Im Yoga Sutra wechseln wir hierfür vom zweiten ins dritte Buch. Vom Buch der Praxis ins Buch der Errungenschaften.
🎯 Wir haben viel geübt, jetzt ist es an der Zeit zu ernten. Unsere Errungenschaften zu feiern. Denn sie erleichtern uns das Leben ungemein.
🎯 Dharana kann mit Konzentration übersetzt werden. Die längere Version wäre dann nach Sri Swami Satchidananda: „Dharana is the binding of the mind to one place, object or idea.“
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