Modalverben als Zeichen von Glaubenssätzen

𝐌𝐨𝐝𝐚𝐥𝐯𝐞𝐫𝐛𝐞𝐧 𝐚𝐥𝐬 𝐙𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐆𝐥𝐚𝐮𝐛𝐞𝐧𝐬𝐬ä𝐭𝐳𝐞𝐧

Mit zunehmender Achtsamkeit ist mir aufgefallen, wie oft doch die sechs Modalverben (müssen, können, sollen, wollen, dürfen und mögen) durch meinen Kopf geistern.

Meistens in Verbindung mit den Wörtern „nicht“ und „doch“.

Ganz klare Anzeichen für Glaubenssätze. Also bestimmte fixe Annahmen, die ich über mich selbst, über andere oder über die Welt im Allgemeinen habe. Deren ich mir nicht immer bewusst bin, die aber einen grossen Einfluss auf meine Handlungen und Gefühlslage haben.

Definitiv kein schlechter Move, wenn es mir gelingt, hier Bewusstsein zu schaffen, eine Auslegeordnung zu machen und dann zu entscheiden, welche mir dienlich sind, weil sie wirklich mit meinen Werten übereinstimmen oder welche ich besser auflösen sollte.

Weil sie ererbt, anerzogen oder gesellschaftlich transportiert wurden, jedoch nicht mit meiner Weltanschauung und meinen Werten übereinstimmen – und aufgrund der daraus entstehenden Dissonanz entsprechend Stress verursachen.

Was eingangs und ikonographisch wie eine Deutschstunde daherkommt, hat also weitaus tiefere Schichten. Und die Auseinandersetzung mit denselben kann transformativ sein.

Ich freue mich auf die Reise!

Und Du, bist Du auch in diesem Feld unterwegs?

Exit – Pause – Weiter

E᙭IT – ᑭᗩᑌᔕE – ᗯEITEᖇ

🫂 In unseren Prozessen benötigen wir Support. Und dafür brauchen wir ein Netzwerk. Denn die Welt der anderen dreht sich weiter.

🫂 Unser Gegenüber hat zudem nur eine begrenzte Kapazität und je nach Betroffenheitsgrad ist es unter Umständen auch nicht möglich und/oder sinnvoll über alles zu sprechen. Da wären wir dann bei Ahimsa, der Gewaltlosigkeit. Denn Menschen unnötig zu verletzen, ist sinnlos.

🫂 Ausserdem hängen Verständnis und Empathie auch von den eigenen Erfahrungen des Gegenübers ab. Wir haben alle unterschiedliche Lebenswege und Biografien. Nicht jeder kann, will, muss alles verstehen/nachvollziehen.

🫂 Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen hat das Gegenüber auch seine eigenen Deckelchen, die geschlossen bleiben müssen.

🫂 Jeder Prozess verläuft graduell. Das heisst wir tun auch gut daran, nicht andauernd um etwas zu kreisen, sondern auch einfach mal Pause zu machen. Die Gedankenautobahn zu verlassen. Mir das zu erlauben, fällt miir zugegebenermassen sehr, sehr schwer.

Dranbleiben vs. durchhalten

ᗪᖇᗩᑎᗷᒪEIᗷEᑎ ᐯᔕ. ᗪᑌᖇᑕᕼᕼᗩᒪTEᑎ

🤔 Gibt es da wirklich einen Unterschied?

💯 Meiner Meinung nach ja – einen ganz gewaltigen sogar. Im Grunde genommen sind die beiden Worte zwei Seiten ein und derselben Medaille.

↔️ Dranbleiben bedeutet:
Ich arbeite kontinuierlich an etwas
Ich habe bewusst aus meiner Toolbox gewählt
Ich konzentriere mich auf den Weg
Ich schöpfe Motivation aus mir selbst

↔️ Durchhalten bedeutet:
Ich muss einfach
Ich wähle eiserne Disziplin
Ich konzentriere mich auf das Ziel
Die Motivation stammt aus dem Aussen, aus dem Müssen

🤓 Wortklauberei? Fragt man sich sowas echt? Berechtigte Einwände. Und doch glaube ich fest an den Unterschied. Vielleicht liegt dieser weniger in den beiden Worten selbst, als in den Färbungen, die ich den Worten durch die ihnen folgenden Ausführungen gegeben habe.

🖤 Doch genau das entscheidet bei mir letztlich, ob ich meine Ziele erreiche oder nicht. Wie ich mich unterwegs fühle. Und ich möchte definitiv wegkommen von dieser reinen, eisernen und so unsäglich starren Disziplin. Hin zu einem liebevolleren Umgang mit mir selbst. Ich möchte im Dialog mit mir selber stehen, meine Muster entlarven und vor allem Dinge aus mir selbst heraus wollen. Und zu wissen, warum ich sie will.

🗝️ Für mich DER entscheidende Faktor überhaupt: etwas aus mir selbst heraus wollen. Auch „intrinsische Motivation“ genannt.

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📸 Fotocredits: Sina Bickel

Return On Investment

𝗥𝗲𝘁𝘂𝗿𝗻 𝗢𝗻 𝗜𝗻𝘃𝗲𝘀𝘁𝗺𝗲𝗻𝘁

💰 Wir investieren permanent: Zeit, Energie, Gefühle aber durchaus auch Geld und Ressourcen. Im legitimen Wunsch aber auch in der Erwartung, dass es sich rentiert und irgendwann auszahlt.

💰 Idealerweise wissen wir, in welches Ziel wir investieren. Wir kennen also den Weg zum Ende des Regenbogens, wo sich der Schatz der Leprechauns befindet.

💰 Wie kommen wir dahin? Wie halten wir durch?

💰 Ganz einfach: indem wir wissen WARUM wir das tun. Und WER wir sind. Dass wir Durchhaltewillen haben und authentisch handeln können.

💰 Nur so bleiben wir über lange Zeit kontinuierlich dran und gehen Schritt für Schritt für Schritt unseren Weg bis zum Ende des Regenbogens.

💰 Um unseren ganz persönlichen Schatz zu heben. Was immer der beinhalten mag: ein Headlinerslot, der Traumjob, ein Teilzeitpensum, eine Frühpensionierung – die Wünsche sind so individuell verschieden wie wir.

💰 Erzähl, was liegt am Ende Deines ganz persönlichen Regenbogens? Und was hilft Dir, Deinen Weg zu gehen?

Ziele erreichen – wie geht das eigentlich?

ℤ𝕚𝕖𝕝𝕖 𝕖𝕣𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖𝕟 – 𝕨𝕚𝕖 𝕘𝕖𝕙𝕥 𝕕𝕒𝕤 𝕖𝕚𝕘𝕖𝕟𝕥𝕝𝕚𝕔𝕙?

🎯 Ziele sind omnipräsent: Schule, Arbeit, Leben.

❓ Aber wo bitte gehts lang zum Ziel? Wie erreiche ich es? Und warum scheiterte ich so oft?

🤔 Meine Erfahrungen: Gewohnheiten führen zum Ziel. Ich analysiere, was fehlt, um das Ziel zu erreichen und überlege dann, welche Gewohnheiten ich etablieren kann, damit ich es erreiche.

☝🏻Das sind gerade zu Beginn kleine Dinge, denn – und da stimme ich für einmal mit dem Projektmanagement überein – sie müssen erreichbar sein.

🌀 Etwas kleines ändern – den Effekt bemerken – die Motivation steigt – die Bereitschaft mehr zu tun kommt – ich ändere etwas minimal grösseres – der Kreislauf beginnt von vorne. Und schon ist eine Positivspirale da.

🪨 Auf jedem Weg begegnen einem Hindernisse. Und hier stellt sich die Frage: hindurch oder drumherum?

🧘🏻 Im Yoga – das für mich ein Abbild des Lebens ist – zeigt sich das durch Spannung und Kompression. An der Spannung kann ich arbeiten, um eines Tages hindurchzukommen. Bei der Kompression hingegen ist Schluss und ich muss mit Hilfsmitteln und Variationen arbeiten, sprich ein „drumherum“ finden.

🧍🏻‍♀️Abseits der Yogamatte – im „richtigen“ Leben – bedeutet Spannung, dass ich durch Kontinuität, Disziplin, Arbeit mit den etablierten Gewohnheiten meinem Ziel auf „geradem“ Weg näherkomme.
Kompression hingegen bedeutet, dass ich das Hindernis auf dem direkten Weg nicht überwinden kann. Also muss ich ein – oder vielmehr MEIN – „drumherum“ finden.

🎯 Um dann letztlich doch ans Ziel zu kommen. Mit Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Bereitschaft.

Ripening And Rotting

𝕽𝖎𝖕𝖊𝖓𝖎𝖓𝖌 𝕬𝖓𝖉 𝕽𝖔𝖙𝖙𝖎𝖓𝖌

Integrieren, was dienlich ist.
Loslassen, was nicht mehr gebraucht wird.

🍂 Klingt einfach, logisch und naheliegend. Und doch fällt es mir oftmals schwer herauszuarbeiten, ob mir etwas wirklich dienlich ist oder ob es vielleicht doch nicht mehr gebraucht wird.

🍂 Zu unverzichtbaren Ratgebern haben sich Journaling, Meditation, Bewegung und guter Schlaf erwiesen. Diese über Jahre bewährten Tools ermöglichen mir, ehrlich zu mir zu sein und frontal hinzuschauen.

🍂 Erst die Tools, dann die Arbeit – mein Ratschlag an Dich. Ja, das dauert, dafür ist es sicher und nachhaltig.

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Vom richtigen Moment

ᐯOᗰ ᖇIᑕᕼTIGEᑎ ᗰOᗰEᑎT

Vom richtigen Moment soll dieser Post also handeln. Spoiler: den gibt es nicht.

Warum schreibe ich trotzdem weiter? Ganz einfach: weil es ihn doch gibt.

Häh, denkst Du Dir jetzt wohl, was denn jetzt? Oder handelt es sich um „Schrödingers Moment“ – es gibt ihn und es gibt ihn doch nicht?

Jein, es ist mehr eine Frage des Raum-Zeit Kontinuums. Bleib dran, denn jetzt verlassen wir das Feld der Physik!

Nehmen wir das Beitragsfoto als Beispiel: als ich es gemacht habe, war mir absolut nicht bewusst, was mir hier für eine Aufnahme gelungen ist. Realisiert habe ich das erst im Nachhinein beim durchscrollen.

So ähnlich ist es auch im Leben: DEN richtigen Moment, um etwas zu tun, zu verändern, zu lassen, zu beginnen, zu beenden – die Aufzählung könnte beliebig fortgesetzt werden – gibt es nicht. Und dennoch bewerten wir immer wieder Momente rückblickend als die richtigen.

Im Jetzt wissen wir es also (noch) nicht. Und doch ist es die einzige Möglichkeit ins Tun zu kommen, um Veränderungen/Prozesse anzustossen.

Anfänglich bin ich an diesem Konstrukt verzweifelt, doch ich entdecke immer mehr die spielerische Leichtigkeit, die dem innewohnen kann: sich darauf einlassen, ausprobieren, einfach mal machen und ganz viel geniessen.

Diese Leichtigkeit habe ich mir erarbeitet – und erarbeite sie mir jeden Tag aufs neue. Indem ich in mir drin Stabilität und Sicherheit erschaffe, woraus dann die richtigen Momente entstehen.

P.S. das Foto zeigt Nocturnal Depression am Black Hole Fest Germania.

Erste Hilfe – oder warum ich an meinem freien Tag ins Büro ging

EᖇᔕTE ᕼIᒪᖴE – OᗪEᖇ ᗯᗩᖇᑌᗰ Iᑕᕼ ᗩᑎ ᗰEIᑎEᗰ ᖴᖇEIEᑎ TᗩG Iᑎᔕ ᗷüᖇO GIᑎG

🫀Letzte Woche hatten wir auf Arbeit die Gelegenheit an einem BLS/AED Kurs (BLS = Basic Life Support, AED = Automatisierter Externer Defibrillator) teilzunehmen.

🫀Seit dem sogenannten Nothelferkurs vor meiner Autoprüfung Ende der Neunziger habe ich nichts mehr in diese Richtung gemacht. Allerhöchste Zeit für einen Refresher!

🫀Denn das Wichtigste sind Routinen: Eingeübte Mechanismen und einen Ablauf, den ich auch unter Stress und in einer Notsituation jederzeit sicher abrufen kann.

🫀Wissen, was zu tun ist – unbezahlbar. Und im Ernstfall lebensrettend.

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Rezension: Emmanuel Carrère – Yoga

YOGᗩ

Ein „heiteres, feinsinniges Büchlein über Yoga“ hätte es werden sollen. Entstanden ist über vier Jahre hinweg ein autofiktionaler Roman: schonungslos ehrlich, tief, gleichzeitig unaufgeregt und verbindend.

Nicht gerade heiter, dafür umso mehr Yoga im übertragenen Sinne und abseits der Matte.

Mir gefiel der kaleidoskopartige Stil mit dem Emmanuel Carrère bruchstückweise Stationen aus seinem Leben erzählt und diese in gekonnter Manier im Laufe des Buches zu einem Gesamtbild verwoben hat.

Durch die autobiografischen Elemente erfuhr ich beispielsweise, dass der Anschlag auf Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 auch der Veröffentlichungstag von Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ – eines meiner Lebenslesehighlights aka Pflichtlektüre – war.

Eine meiner gefeierten Lieblingspassagen aus diesem Buch: „Dass Meditieren guttut. Dass Yoga guttut. Ich bin nicht der Erste, der das behauptet, das ist mir klar. Nur möchte ich es gern von einem anderen Standpunkt aus behaupten. Sagen wir, von einem anderen Buchregal aus als dem für Persönlichkeitsentwicklung.“

Perfekt auf den Punkt gebracht und ich danke für eine grossartige Lektüre, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

The Yoga Sutras of Patanjali

𝚃𝚑𝚎 𝚈𝚘𝚐𝚊 𝚂𝚞𝚝𝚛𝚊𝚜 𝚘𝚏 𝙿𝚊𝚝𝚊𝚗𝚓𝚊𝚕𝚒

📚 Einer – wenn nicht DER – klassischen Yoga Texte überhaupt. Und meiner Meinung nach ein absolutes Must Read in jeder Yogalehrer–Ausbildung.

🤓 Als Booknerd und Yoga Philosophie Freak schreibe ich immer wieder gerne über solche Themen. Es ist mir jedoch auch wichtig, meine Quellen offenzulegen – ganz im Sinne von „Honor your Teachers“. Zu zeigen, woher mein Wissen stammt – und wie ich meine eigene Interpretation da reinbringe.

„The Yoga Sutras of Patanjali“ weiterlesen
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