Letzte Woche hatten wir auf Arbeit die Gelegenheit an einem BLS/AED Kurs (BLS = Basic Life Support, AED = Automatisierter Externer Defibrillator) teilzunehmen.
Seit dem sogenannten Nothelferkurs vor meiner Autoprüfung Ende der Neunziger habe ich nichts mehr in diese Richtung gemacht. Allerhöchste Zeit für einen Refresher!
Denn das Wichtigste sind Routinen: Eingeübte Mechanismen und einen Ablauf, den ich auch unter Stress und in einer Notsituation jederzeit sicher abrufen kann.
Wissen, was zu tun ist – unbezahlbar. Und im Ernstfall lebensrettend.
Nach der Sommerpause, die aus All-Inclusive-Urlaub, ausgiebigem Dolcefarniente und Binge-Reading bestand, wieder Back on Track zu kommen und zurück in die Alltags-Routinen zu finden, war gar nicht so einfach.
Im Vinyasa Yoga widmeten wir uns altbewährten Sequenzen, haben aber auch neue entdeckt, die das Potential haben ihrerseits zu Routinen zu werden.
Neugierig, wer es in die Vinyasa Metal Yoga Playlist vom September geschafft hat? Schau her:
Alice Cooper – School’s Out Scorpions – Holiday Judas Priest – Living After Midnight Katalepsy – No Rest No Peace Rudra – Temple of Nothingness Prophets of Rage – The Party’s Over Undercroft – Wake Up from Your Dreams Rotting Christ – Sorrowfull Farewell Origin – The Aftermath Warmarshal – …To Regain Lost Glory Fear Factory – Slave Labor Aerosmith – Walk This Way Thin Lizzy – The Boys Are Back In Town Saor – Forgotten Paths
Anno 1993 – inmitten meiner musikalischen Sozialisierungsphase – erschien „Bat Out of Hell II: Back into Hell“ von Meat Loaf.
Und genau dahin hat mich diese Power-Ballade zurückkatapultiert, als mir meine liebe Freundin Steffi zu einer unserer epischen Sprachnachrichten ebendiesen Song mitschickte.
Erscheint Dir Deine Kindheit/Jugend rückblickend auch als Meer aller Möglichkeiten? Mir stand die Welt offen, alles war möglich und ich wollte von all dem kosten.
Es war wie immer und doch anders. Wie es der Titel schon gespoilert hat, war das Meh Suff zwar absolut grandios, aber ich bin danach gut und ohne Festival Blues wieder im Alltag angekommen.
Festivalblues – früher unvermeidlich, heute weg – was ist passiert?
In den letzten Monaten habe ich intensiv an mir gearbeitet. Durch einen Job- und Branchenwechsel ist viel Ungesundes weggefallen, was mir ermöglicht hat zur Ruhe zu kommen.
Was ich hingegen nicht erwartet habe, war, dass diese Ruhe auch ihre Nebeneffekte hat: es zeigten sich einige unbearbeitete Themen und diese wollten angeschaut werden.
Jetzt lerne ich, mich in dieser nach wie vor fremden Ruhe zurechtzufinden. Tag für Tag ein bisschen mehr und manchmal auch mit den unvermeidlichen Rückschritten.
Dadurch kam ich noch mehr zu mir selbst, habe mich ganz neu kennengelernt und in mir drin Halt gefunden. Und dieser Halt macht ganz viel aus – denn er kommt überall hin mit. Lässt mich geniessen und sein, ohne dieses ständige Vibrieren.
Es fühlt sich jetzt nicht mehr wie ein Switch zwischen zwei Welten an, wenn es nach einem Festival wieder zurück in den Alltag geht. Durch die darunterliegende Konstanz, welche vom inneren Halt herrührt, bleiben die Glücksgefühle länger, dafür in einer gesunden Intensität und die Übergänge sind sanfter, ja bisweilen kaum mehr wahrnehmbar.
Mit dem Meh Suff! ging letztes Wochenende die Outdoor-Festival Saison bei perfektem Sommerwetter zu Ende. Das Line-up war grandios und so hatte ich leider viel zu wenig Zeit zum reden und für Begegnungen.
Das Bedürfnis nach Resonanz in der ersten Reihe war einfach grösser. So viel grösser, dass ich bei einigen Bands auch die dazugehörigen Abstriche beim Sound in Kauf genommen habe.
Unbeschreiblich waren die glasklaren Klänge der Leitmelodie von „Meine Pflicht zu sterben“ von Bedrängnis . Daher war es auch Pflicht, die Setliste als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.
Die Black Metal Yin Yoga Stunde vom September hatte den Fokus auf Schulter- und Nackenverspannungen.
Wir widmen uns dazu sechs ausgewählten Posen, um die Verspannungen zu lindern und idealerweise ganz zu lösen.
Begleitet wurden diese von sieben wunderschönen Black Metal Tracks.
Neugierig, wer es in die Black Metal Yin Yoga Playlist September 2023 geschafft hat? Schau her:
Gormoth – Escape From This World Déhà – Erosions Jord – The Fall Syning – Atter Igjen Kommer Mørket Krypende So Hideous – Bright Black Beach Tempel Wolf – Der Welten Fall Soulless – As If Our Time Runs No Longer
Für einmal heisst es also «Metal trifft Soziologie» anstatt «Metal trifft Yoga» – die Parallelen sind erstaunlich und ich hatte zahlreiche Aha- und Genau-So-Momente. Entsprechend begeistert bin ich von diesem beim Kohlhammer Verlag (herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar) erschienenen Werk.
Hartmut Rosa, Professor für Soziologie und Metalhead, versteht es vorzüglich, seine verständlich dargelegten soziologischen Theorien mit Metal in Einklang zu bringen und dabei Erfahrungen zu benennen, für die es bisher keine Worte gab.
Soziologie und Metal sind jetzt nicht unbedingt Best Buddies By Nature, dessen ist sich auch der Autor bewusst. Glücklicherweise liess er sich nicht von dieser Gratwanderung abhalten, denn sie gelingt durchwegs. Erfolgsgarant ist meiner Meinung nach die Vereinigung von Betroffenem (Metalhead mit Erfahrungen) und Experten (Soziologieprofessor mit Theorien) in einer Person.
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