Kein Festival Blues

𝓚𝓮𝓲𝓷 𝓕𝓮𝓼𝓽𝓲𝓿𝓪𝓵 𝓑𝓵𝓾𝓮𝓼

Es war wie immer und doch anders. Wie es der Titel schon gespoilert hat, war das Meh Suff zwar absolut grandios, aber ich bin danach gut und ohne Festival Blues wieder im Alltag angekommen.

Festivalblues – früher unvermeidlich, heute weg – was ist passiert?

In den letzten Monaten habe ich intensiv an mir gearbeitet. Durch einen Job- und Branchenwechsel ist viel Ungesundes weggefallen, was mir ermöglicht hat zur Ruhe zu kommen.

Was ich hingegen nicht erwartet habe, war, dass diese Ruhe auch ihre Nebeneffekte hat: es zeigten sich einige unbearbeitete Themen und diese wollten angeschaut werden.

Jetzt lerne ich, mich in dieser nach wie vor fremden Ruhe zurechtzufinden. Tag für Tag ein bisschen mehr und manchmal auch mit den unvermeidlichen Rückschritten.

Dadurch kam ich noch mehr zu mir selbst, habe mich ganz neu kennengelernt und in mir drin Halt gefunden. Und dieser Halt macht ganz viel aus – denn er kommt überall hin mit. Lässt mich geniessen und sein, ohne dieses ständige Vibrieren.

Es fühlt sich jetzt nicht mehr wie ein Switch zwischen zwei Welten an, wenn es nach einem Festival wieder zurück in den Alltag geht. Durch die darunterliegende Konstanz, welche vom inneren Halt herrührt, bleiben die Glücksgefühle länger, dafür in einer gesunden Intensität und die Übergänge sind sanfter, ja bisweilen kaum mehr wahrnehmbar.

In den Keller hinuntersteigen

𝕴𝖓 𝖉𝖊𝖓 𝕶𝖊𝖑𝖑𝖊𝖗 𝖍𝖎𝖓𝖚𝖓𝖙𝖊𝖗𝖘𝖙𝖊𝖎𝖌𝖊𝖓

Irgendwann ist es soweit und wir wagen den Abstieg in den Keller. In die Räume, die wir während Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr betreten haben.

Die Mission: Aufspüren der verbannten inneren Anteile. Diejenigen Anteile, die in der Vergangenheit Schlimmes – was immer das gewesen sein mag – erlebt haben. Diejenigen Anteile, die wir wegschliessen müssen, damit sie unser System nicht mit emotionalem Schmerz fluten.

Diese so lange verschlossene Tür zu öffnen und wirklich hinzuschauen, tut verdammt weh – aber auch unfassbar gut. Wenn wir bereit dafür sind. Wenn wir notwendigen Tools und die benötigte Unterstützung haben. Stichwort: Auden’s Rule.

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Auden’s Rule

𝓐𝓾𝓭𝓮𝓷’𝓼 𝓡𝓾𝓵𝓮

𝙏𝙧𝙪𝙩𝙝, 𝙡𝙞𝙠𝙚 𝙡𝙤𝙫𝙚 𝙖𝙣𝙙 𝙨𝙡𝙚𝙚𝙥, 𝙧𝙚𝙨𝙚𝙣𝙩𝙨
𝘼𝙥𝙥𝙧𝙤𝙖𝙘𝙝𝙚𝙨 𝙩𝙝𝙖𝙩 𝙖𝙧𝙚 𝙩𝙤𝙤 𝙞𝙣𝙩𝙚𝙣𝙨𝙚.
– 𝘞. 𝘏. 𝘈𝘶𝘥𝘦𝘯

Auden’s Rule stammt von Bessel van der Kolk und mahnt uns, dass wir in unseren „Kellern“ Vorsicht walten lassen. Dass wir nicht einfach wahllos alles ans Licht zerren sollen.

In „The Body Keeps The Score“ (Pflichtlektüre!!) schreibt er, es sei entscheidend, dass wir lernen, zu akzeptieren, dass wir fühlen, was wir fühlen und wissen, was wir wissen.

Klingt simpel, ist aber für Menschen mit traumatischen Erfahrungen alles andere als leicht. Gerade wenn sie teilweise über Jahrzehnte hinweg alles fein säuberlich in Kisten gepackt, in den hintersten Winkel ihres Kellers gestellt, den Schlüssel doppelt rumdreht haben und einfach nie mehr runtergestiegen sind.

Wenn die gewählten Verdrängungsmechanismen eines Tages nicht mehr greifen, müssen wir hinschauen. Doch auch da Schritt für Schritt. Und mit entsprechender professioneller Hilfe. Da es gerade in der aktuellen Zeit nicht einfach ist, professionelle Hilfe zu bekommen, ist es umso wichtiger, dass wir eben nicht wahllos alle Kisten öffnen.

Oder um es mit Bessel van der Kolk zu sagen: „unlocking the secrets is a gradual process.“

Do You Practice What You Preach?

ᗪO YOᑌ ᑭᖇᗩᑕTIᑕE ᗯᕼᗩT YOᑌ ᑭᖇEᗩᑕᕼ?

Seit vergangenem Oktober versuche ich, eine regelmässige eigene Asana-Praxis zu etablieren. Ohne Erfolg. Und das stresste mich zunehmends.

Ich habe mich selbst dermassen unter Druck gesetzt, dass es sich nicht mehr gut angefühlt hat. Und das ist immer ein Zeichen, mich hinzusetzen und genau hinzuschauen. Zu sortieren und zu hinterfragen.

Ja, ich rate zum Etablieren von Gewohnheiten.
Ja, ich weiss, um den positiven Effekt einer regelmässigen Asana-Praxis.

ABER:
Ich rate auch, behutsam mit sich selbst umzugehen.
Ich rate auch, sich nicht unter Druck zu setzen.

„Practice What You Preach“ bedeutet demnach:
ALLE meine Ratschläge auch für mich gelten zu lassen
NICHT mehr machen zu müssen als alle anderen

Danke an meine Metal Yogis und an meine beiden PFs – ihr seid mein Spiegel und ihr lehrt mich, hinzuschauen und zu erkennen.

Zu erkennen, dass Testament recht haben, wenn sie sagen: „So practice what you preach!“

Idol vs. Mensch

𝙸𝚍𝚘𝚕 𝚟𝚜. 𝙼𝚎𝚗𝚜𝚌𝚑

Der Post zur Frage, ob man das Werk vom Autor trennen kann, hat mich nicht mehr losgelassen und die komplexe Thematik verdient es, weiter ausgeführt zu werden. Warum sind unsere Ansprüche an nennen wir sie mal pauschal Idole dermassen hoch?

Wegen ihrer Vorbildfunktion. Weil sie im Rampenlicht stehen. Weil sie Verantwortung haben.

Doch haben wir die nicht alle? Sind wir letztlich nicht alle für irgendjemanden Vorbild oder gar ein Idol? Vielleicht nicht mit der Reichweite, doch alle unsere Handlungen beeinflussen irgendjemanden.

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DSBM und Balance

Fotocredits: Sina Bickel

ᗪᔕᗷᗰ ᑌᑎᗪ ᗷᗩᒪᗩᑎᑕE

Im DSBM vereinen sich Widersprüche par excellence: wunderschöne, ja regelrecht poppige Melodien treffen auf verzweifeltes Schreien, das durch Mark und Bein geht.

Gegensätzlicher geht es nicht und ich liebe die Vereinigung dieser Polaritäten in Songs mit Überlänge. Denn diese beiden Extreme bringen mich ins Lot. Sie zerren quasi von beiden Enden her, sind jedoch gleich stark und das Ergebnis ist dann Balance in der Mitte.

„DSBM und Balance“ weiterlesen

The Power of Acceptance

TᕼE ᑭOᗯEᖇ Oᖴ ᗩᑕᑕEᑭTᗩᑎᑕE

😔 Manchmal läuft es einfach nicht. Oder zumindest nicht so wie ich es gerne hätte.

💣 Ich erwische mich immer wieder, dass ich mich dann dagegenstemme. Es nicht so haben und es auch nicht so fühlen will. Druck und Gegendruck erzeugen eine unangenehme Spannung, die sich dann irgendwann entlädt.

❤️‍🩹 Ich darf gerade lernen einfach zu akzeptieren – und es dennoch so richtig scheisse zu finden. Das kann nämlich wunderbar nebeneinander stehen.

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