
𝕴𝖓 𝖉𝖊𝖓 𝕶𝖊𝖑𝖑𝖊𝖗 𝖍𝖎𝖓𝖚𝖓𝖙𝖊𝖗𝖘𝖙𝖊𝖎𝖌𝖊𝖓
Irgendwann ist es soweit und wir wagen den Abstieg in den Keller. In die Räume, die wir während Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr betreten haben.
Die Mission: Aufspüren der verbannten inneren Anteile. Diejenigen Anteile, die in der Vergangenheit Schlimmes – was immer das gewesen sein mag – erlebt haben. Diejenigen Anteile, die wir wegschliessen müssen, damit sie unser System nicht mit emotionalem Schmerz fluten.
Diese so lange verschlossene Tür zu öffnen und wirklich hinzuschauen, tut verdammt weh – aber auch unfassbar gut. Wenn wir bereit dafür sind. Wenn wir notwendigen Tools und die benötigte Unterstützung haben. Stichwort: Auden’s Rule.
In meinem Keller setze ich mich – sicherheitshalber in der Nähe der Tür – an einen grossen hölzernen Tisch. Was folgt ist quasi eine Art Kennenlernen. Oder eher ein wieder kennenlernen.
Hinzuschauen erfordert Mut, Kraft und den Willen, die damit verbundenen Emotionen zuzulassen. Das ist schwer. Dank meines Fundaments und meines Supportnetzes kann ich mich darauf einlassen und realisiere, wieviel Lebenskraft das geschlossen halten der Kellertür gekostet hat. Und noch viel mehr die permanenten Versuche des Vergessens, dass es überhaupt einen Keller gibt.
Jetzt übe ich mich in Balance: regelmässige Besuche im Keller und dann wieder raus an die frische Luft. Stück für Stück integriere ich meine verbannten inneren Anteile und nehme sie so mit hoch.
Und jedes Mal wird es dort unten ein bisschen leerer. Und in mir wird die Leere ein bisschen weniger.